Ich werde oft von meinen Kunden gefragt, worin sich eigentlich die Arbeit eines Masseurs von jener eines Physiotherapeuten unterscheidet. Beide Berufskategorien scheinen doch zum Ziel zu haben, Menschen mit körperlichen Beschwerden von diesen zu befreien.
Tatsächlich gibt es einige Gemeinsamkeiten, aber es gilt auch Unterschiede abzugrenzen und in den richtigen Situationen den jeweiligen Spezialisten für die Therapie zu wählen.
Zu den Gemeinsamkeiten lässt sich sagen, dass beide Berufe sich den Methoden der Massage bedienen. Während sie beim Physiotherapeuten eine Massnahme von vielen anderen Therapieformen darstellt, ist sie beim Masseur die eigentliche Hauptdisziplin. Er ist in dieser Hinsicht der Spezialist.
In vielen Fällen sucht ein Patient, beispielsweise leidet dieser an Rückenschmerzen, als Erstes einen Arzt auf. Nach der Untersuchung des Beschwerdebildes wird eine Diagnose gestellt und ein Behandlungsplan definiert. Neben der medikamentösen oder allenfalls operativen Behandlung ist Physiotherapie häufig eine der verschriebenen Massnahmen, da diese zum Ziel hat, die körperlichen Einschränkungen, die sich durch die Beschwerden ergeben haben (eingeschränkter Bewegungsumfang, chronische Schmerzen, lokale Entzündungen, Narben) rückgängig zu machen, sodass der Patient wieder seinen gewohnten Alltag leben kann.
Die vom Arzt zugewiesenen physiotherapeutischen Behandlungen werden von der Grundversicherung der Krankenkassen getragen. Deshalb steht die oben genannte Wiedererlangung des gewohnten Alltags im Zentrum. Um diese zu erreichen kommen zahlreiche Methoden zur Anwendung, wobei in den letzten Jahren das Augenmerk der physiotherapeutischen Behandlung vermehrt auf eine langfristige Verbesserung der Beschwerden gelegt wurde. So sind aktive Therapieformen wie Kräftigung der Muskulatur, Stretching und Ausdauertraining fester Therapiebestandteil geworden.
Wozu wird denn noch der Masseur benötigt?
Oft gehen Patienten nicht bereits beim ersten Schmerzauftritt zum Arzt, sondern sie warten noch ab um zu erfahren, wie sich die Beschwerden entwickeln. Abhängig davon, wie lange und wie stark die Person die Schmerzen ausgehalten hat, können sich Veränderungen in der Körperhaltung oder im Gangbild einschleichen, die wiederum andere Regionen im Körper zusätzlich belasten. Ausserdem werden bei Schmerzen, insbesondere im Bereich von Gelenken und der Wirbelsäule, Schutzmechanismen aktiv, die bewirken, dass die umliegende Muskulatur sich zu Stabilisationszwecken zusätzlich anspannt und schliesslich verspannt. Der Physiotherapeut kann sich dieser Problematik natürlich ebenfalls annehmen, allerdings steht ihm häufig im Rahmen der ärztlichen Verordnung zu wenig Zeit zur Verfügung, um die sich teils über lange Zeit entwickelten Verspannungen vollständig zu lösen. Hier kann der Masseur einsetzen und die Verspannungen im Gewebe ganzheitlich regenerieren. Aufgrund der dadurch verbesserten Leistungsfähigkeit der Muskulatur spielt dies dem Erfolg der oben genannten aktiven Therapiemethoden in die Hände.
Grundsätzlich gilt, dass wenn sich hartnäckige Verspannungen im körperlichen Gewebe gebildet haben und diese zu Beschwerden führen, kann oft eine reine Massagetherapie die richtige Wahl sein. Wenn es darum geht, das Wiederauftreten von Verspannungen vorzubeugen, ist es sinnvoll, andere, vor allem aktive Methoden wie beispielsweise Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstraining, aber auch Haltungsschulung einzubeziehen, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.
Als Masseur behandle ich Sie gerne individuell und in ganzheitlicher Manier unter Einbezug der klassischen Massage und weiteren Methoden wie Triggerpunktterapie, Wärmeanwendungen und Schröpfen nach individuellem Bedarf. Als Bewegungs- und Sportwissenschafter und langjähriger Fitnessinstruktor gebe ich Ihnen Anleitungen und Tipps in Bezug auf aktive Therapiemethoden um einen langfristigen Therapieerfolg zu erzielen.